Plastiktütenphilosophie
Ich war einmal ein Niemand mit einer Plastiktüte – und einer Idee.
Keine schillernde Idee. Keine Start-up-Vision. Kein Pitchdeck auf Hochglanz. Nur eine stille, störrische Idee, die sich wie ein Splitter in mein Denken gebohrt hatte:
„Was wäre, wenn Geduld nicht Schwäche, sondern eine Superkraft ist?“
Ich bin kein Investmentbanker. Ich trage keine Uhr, die mehr kostet als mein Jahresbedarf an Brot. Ich bin ein Pfandsammler. Einer von denen, die ihr Kapital aus dem Rückfluss der Wegwerfgesellschaft schöpfen. Ein Recyclonaut der Gegenwart.
Und dennoch – oder gerade deshalb – habe ich es geschafft:
Ich habe in zehn Jahren einen ganzen Bitcoin gestackt.
Mit weniger als einem gesammelten Euro pro Tag - rechne es nach und vertraue mir nicht.
Und vor allem: mit mehr Geduld, als man in dieser Welt für normal hält.
Kapitel 1: Flaschenzeit und Wertextraktion
„Die Geduld ist der Mut, zu glauben, dass Zeit auf deiner Seite ist.“
– Friedrich Nietzsche,(sofern er Bitcoiner gewesen wäre)
Jede Pfandflasche erzählt eine Geschichte. Manche klebrig, manche schal, manche mit Lippenstiftresten. Aber sie alle sind Überbleibsel gelebter Gegenwart – Abfallprodukte einer Gesellschaft, die nicht weiß, wohin mit sich.
Für mich aber war jede Flasche wie ein kleiner Schatz. Kein Schuldschein – sondern ein Rückgaberecht auf einen winzigen Teil der Welt, die ich nicht selbst konsumiert hatte. Ich fing an, sie nicht als Müll, sondern als Kristallisationen fremder Zeitpräferenz zu sehen.
Denn wer eine volle Cola-Dose für 2,49 € im Kiosk kauft und 25 Cent achtlos wegwirft, hat seinen Frieden mit der Gegenwart gemacht.
Ich aber hatte mit ihr noch eine Rechnung offen.
Die Umkehr der Wertlogik
In der österreichischen Schule der Nationalökonomie – deren Ideen ich mir über Jahre mit Kopfhörern und dem Charme von Podcasts wie BitcoinAudibleDE und Münzweg einimpfte – gibt es keinen festen Wert. Nur subjektive Präferenz.
Ich verstand:
Wert ist, was du daraus machst.
Wert ist, was du bereit bist, nicht sofort zu wollen.
Also wurde ich geduldig.
Ich sammelte nicht Flaschen als solche.
Ich sammelte für eine bessere Zukunft und kondensierte das in UTXOs.
Kapitel 2: Der Bitcoin-Blick
„Bitcoin zwingt dich, besser zu werden.“ – Parker Lewis
„Nichts in dieser Welt kann den Menschen aufhalten, der eine Idee verinnerlicht hat, deren Zeit gekommen ist.“ – Victor Hugo
Ich erinnere mich genau an den Moment. Ich war unter einer Brücke, es regnete, ich trug drei Tüten voller Glasflaschen.
Und plötzlich sah ich es:
Bitcoin ist nicht nur Geld. Bitcoin ist ein Spiegel.
Er zeigt dir, was du bist, was du verschwendest, was du aufschiebst – und was du zu glauben vermagst.
Für mich wurde er zur Schule.
Nicht zur Business-School. Zur Lebensschule.
Ich lernte von Gigi, dass Zeit das einzig Knappe ist.
Von Saifedean, dass Kapital Disziplin braucht.
Von Rothbard, dass Staat und Geld kein Naturgesetz sind.
Von mir selbst, dass Geduld ein Muskel ist – schmerzhaft, zäh, aber trainierbar.
Jeden Tag, den ich nicht für direkten Konsum ausgab, war ein Tag näher an meiner vollen Coin - den 100 Millionen.
Und jeder Gedanke, der sich nicht sofort verflüchtigte, sondern sedimentierte – wurde Motivation für weitere Sats.
Kapitel 3: Der stille Reichtum
„Je niedriger deine Zeitpräferenz, desto näher bist du an der Freiheit.“
Geduld ist schwer zu messen.
Sie taucht nicht auf in Excel-Tabellen. Sie macht sich nicht gut auf Social Media.
Aber sie ist da. Wie eine langsame, unterirdische Strömung. Wie Grundwasser.
Ich hatte keine Rolex.
Aber ich hatte Ruhe.
Ich hatte keine Kredite.
Aber ich hatte eine Richtung.
Kapitel 4: Die poetische Ökonomie
„Wenn du kein Ziel hast, wirst du Konsum als Kompass benutzen.“
Bitcoin lehrte mich, Geduld nicht als Verzicht zu sehen, sondern als das Gegenteil von Verschwendung.
Es gibt zwei Wege, arm zu sein:
- Du hast nichts, weil du nie etwas bekommen hast.
- Du hast nichts, weil du alles sofort wolltest.
Ich war der erste Typ.
Und ich wollte nicht der zweite werden.
Also entwickelte ich meine eigene Theorie:
Pfand + Geduld = Kapital
Es war keine Finanzformel, sondern ein poetisches Axiom.
Ich lebte die ökonomische Gravitation rückwärts:
Während andere Werte verschwendeten und die Umwelt zumüllten, versuchte ich, Zukunft zu kristallisieren – in Form von digitalem Gold. Nicht durch Mining, sondern durch Mindset - eine Art Satoshi Farming im echten Leben.
Kapitel 5: Der Triumph der Langsamkeit
„Der Preis ist ein Signal. Geduld ist das Verstehen dieses Signals.“
Zehn Jahre sind vergangen.
Keine Werbung, kein Applaus.
Aber ein ganzer Bitcoin.
Nicht verliehen.
Nicht verbrannt im Bärenmarkt.
Nicht auf zentralisierten Exchanges verloren.
Sondern: erarbeitet und selbst verwahrt.
Ich habe kein Lambo.
Aber ich habe etwas, das mir kein Fiat-System der Welt je geben kann:
Ich bin nicht mehr Sklave meiner Impulse.
Ich habe gelernt, auf Dinge zu warten.
Und noch wichtiger: Ich habe gelernt, Dinge zu bauen, die das Warten rechtfertigen.
Epilog: Und heute?
Ich lebe nun auf einem kleinen Hof im ländlichen Bereich mit minimalen Fixkosten. Ein Bitcoin, ein paar Hühner, Solarpanele - ein Stück Selbstversorgung.
Abends höre ich immer noch BitcoinAudibleDE.
Nicht, weil ich es muss – sondern weil ich weiß:
Ideen brauchen Zeit. Und Zeit braucht Geduld.
Denn Geduld ist kein Warten.
Sie ist das leise, radikale Vertrauen in die Zukunft.
Das stille Nein zur sofortigen Welt.
Wenn dir der Inhalt des Artikels gefallen hat, würde ich mich über ein paar Satoshi auf Value for Value Basis freuen um dem Ziel ein Stück näher zu kommen: ethicalhalibut38@walletofsatoshi.com

Sinautoshi
#Bitcoin only - #GetOnZero - united we fix the money (supply to 21M BTC)