Was ist Geld?
Ohne auf die Geschichte von Geld zum drölftausendsten Mal einzugehen (dazu kann man so ziemliches jedes Buch über Geld, Bitcoin, Ökonomie, etc. bis Seite 75 lesen und bekommt ganz genau die gleichen Infos), ist es sinnvoll sich kurz zu klarzumachen, dass niemand bestimmt oder definiert, was Geld ist. Geld kann im Endeffekt alles sein. Jeder, der Kindern schon mal beim Spielen zugesehen hat, wird erlebt haben, wie kurzerhand aus Steinen, Stöcken, DUPLO-Steinen oder eigentlich allem, was man in der Reichweite von Kindern so findet, plötzlich Geld wird. Denn ohne es zu wissen, verstehen Kinder sehr intuitiv, wie Geld funktioniert.
Geld ist Sprache. Geld ist wahrscheinlich sogar eine Sprache, die sich vor unserer modernen kommunikativen Sprache entwickelt hat. Selbst vor Urzeiten, als verschiedene Völker und Stämme auf den verschiedensten Winkeln der Erde herum zogen und sich somit erstmal verteilten und dann wieder vermischten, entwickelten sie unterschiedliche Arten der Kommunikation. Die eine gemeinsame Sprache jedoch, war die des Handels.
Kurzes Szenario: Homo Sapiens 1 hat einen Sack voller selbstgeschnitzter Pfeilspitzen in der Hand und betritt eine Lichtung, auf der Homo Sapiens 2 gerade eine Antilope grillt. Homo Sapiens 1: Uhhhhhhhhhhhhhh (zeigt auf die Antilope). Homo Sapiens 2: Ahhhhhhhhhhhh (wehrt mit den Händen wedelnd ab und springt in verteidigender Haltung auf). Homo Sapiens 1: Uhhhhhhhhhhhhhhhh (öffnet seinen Sack mit den Pfeilspitzen und legt 10 davon so hin, dass Homo Sapiens 2 versteht, dass HS1 diese zum Tausch anbietet). Homo Sapiens 2: Haaaaaaaaaaaaaa (reißt eine saftige Keule von der Antilope ab, schmeißt diese HS1 vor die Füße und schnappt sich die Pfeilspitzen).
Handel ist also älter als Schrift oder Sprache. In dem Szenario hat Homo Sapiens 1 gegenüber Homo Sapiens 2 einen Vorteil, denn er hat einen Sack dabei, in dem sich ein Wirtschaftsgut befindet, das andere Personen bereit sind, gegen ihre Besitztümer zu tauschen. So entsteht über einen gewissen Zeitraum Geld. Dabei sind die Funktionen von Geld immer die gleichen, egal welches Mittel gewählt wird. Das Mittel hängt im Wesentlichen von der lokalen Verfügbarkeit (bzw. der Begrenztheit dieser) ab.
Funktionen von Geld
Geld muss im Wesentlichen drei Funktionen erfüllen können: Es muss als Tausch- oder Zahlungsmittel funktionieren, es sollte ein Wertaufbewahrungsmittel sein und als Recheneinheit dienen.
In dem Szenario mit den beiden haarigen Protagonist//innen, sind diese drei Funktionen sehr leicht identifizierbar. HS1 hat selbstgeschnitzte Pfeilspitzen in einem Sack mitgeführt, da diese als Zahlungs- oder Tauschmittel verwendet werden können (HS2 hat bereitwillig feinstes Antilopen-Filet dafür eingetauscht), die Pfeilspitzen sind insofern Wertaufbewahrungsmittel, als dass sie (anders als das Fleisch) über Zeit nicht verderben und somit (zunächst) wertstabil sind - und damit HS1 incentiviert wird Pfeilspitzen zu sammeln (sparen) - und es war HS2 schnell möglich 10 Spitzen abzuzählen und somit seinem/ihrem Produkt einen Gegenwert beizumessen, sie dienen also auch als Recheneinheit.
Dies ist nur ein Beispiel, denn wie gesagt, Geld kann alles sein, das diese drei besprochenen Funktionen erfüllt und wenn sich mindestens zwei Parteien darauf einigen können, dass es sich bei dem verwendeten Mittel auch um ein Geld-würdiges Mittel handelt. Hätte HS1 kurzerhand 10 Steine vom Boden aufgehoben, um diese gegen das Fleisch zu tauschen, hätte HS2 laut "Uhhhhhhhhhh!" gerufen und mit dem Kopf geschüttelt, denn 10 Steine aufheben kann er/sie auch. Doch die Pfeilspitzen haben in diesem Moment einen intrinsischen Wert für HS2 und es ist erstmal egal, ob es sich hierbei um einen Tausch im direkten Sinne handelt (also Fleisch gegen Pfeilspitze), weil HS2 weiss, dass er/sie damit neues Fleisch jagen kann, oder einen indirekten Tausch, also eine Zahlung (also Fleisch gegen Geld), weil HS2 weiss, dass er/sie damit einen hippen Kakadu-Federn-Hut kaufen kann.
Geld ist älter als Sprache, bla!
Geld ist Sprache, say what?!
Geld ist, was Geld sein kann, auch wertloses Papier?
Aber wieso sind die 10 Pfeilspitzen Geld, bzw. warum sind sie begehrenswert und die 10 Steine nicht? Oder warum tauscht HS1 Pfeilspitzen gegen Antilopen-Frikadellen und nicht andersherum?
Damit ein Gut, ein Mittel, ein Gegenstand, eine Idee zu Geld werden kann, muss es nicht nur die drei Hauptfunktionen erfüllen, es sollte zusätzlich auch einige Voraussetzungen erfüllen.
Eigenschaften von Geld
Über viele tausende von Jahren haben schon die verschiedensten Gegenstände und Mittel als Geld hergehalten. Ob Eichhörnchen Pelze, Parmesan Räder, Kakao Bohnen, Zigaretten, Walzähne, oder irgendwelche inseligen Steine - alle diese Objekte haben gemeinsam, dass sie zu einem gewissen Zeitpunkt in einem gewissen System die nachfolgenden Kriterien erfüll(t)en.
Während einige dieser Kriterien immer faktisch die gleichen bleiben, gestalten sich andere wiederum etwas komplizierter und situationsabhängiger.
Teilbarkeit (Divisibility)
Ob etwas zum Beispiel teilbar ist, ist unbestreitbar nachweisbar. Wenn man etwas gegen eine Kuh oder ein Kamel eintauschen möchte, das aber nur den Wert einer halben Kuh oder eines halben Kamels hat, dann ist es eher unpraktisch die Kuh oder das Kamel zu teilen, da dann das gesamte Tier seinen eigentlichen Wert verliert. Ähnlich würde man auch kein halb-großes Kamel benutzen, da der Wert des Tieres nicht an seiner Größe bemessen ist. Bei Gold ist dies z.B. nicht der Fall. Eine halb so große Goldmünze ist nur halb soviel wert, wie eine normal große Goldmünze.
Ein Zahlungsmittel oder Gut sollte also in verschiedene Größen unterteilbar sein, ohne seine ursprüngliche Eigenschaft und damit seinen Wert nicht verlieren. Andersrum lässt sich auch argumentieren, dass ein Gut klein genug sein kann, dass es problemlos kombinierbar ist, um so einen größeren Tauschwert zu erhalten, ohne die Transportfähigkeit durch zu hohes Gewicht oder Volumen zu beeinflussen.
Transportfähigkeit / Portabilty
Die Transportfähigkeit ist nämlich bei Geld - in den meisten Fällen - besonders wichtig. Je weniger Aufwand betrieben werden muss, um das Zahlungsmittel zum Ort des Handels oder zu seinem neuen Besitzer zu schaffen, desto besser. Ein Kamel bietet sich da an, weil es selbst läuft, ein Haus ist schon relativ unhandlich, Zigaretten, Diamanten, Gold sind da natürlich die Favoriten. Die Transportfähigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren, die die Funktion des Zahlungsmittels von Geld ausmachen. Man könnte auch sagen, die Transportfähigkeit erlaubt es, die Kaufkraft oder den Wert durch den Raum zu bewegen.
Haltbarkeit / Durability
Ein Zahlungsmittel sollte im Idealfall über einen langen Zeitraum hinweg seinen Wert halten und bestenfalls nicht verderben. Diese Eigenschaften bieten vor Allem jene Güter, die nicht konsumierbar sind und deshalb einer niedrigen Zeitpräferenz unterliegen. Wer nicht sparen möchte, sondern lieber schnell konsumieren will, wird auch einen Tausch gegen verderbliche Waren nicht abschlagen, weil die jeweiligen Umstände dies erfordern (z.B. Hyperinflation, Krieg, etc.).
Allerdings ist ein Zahlungsmittel besser, je länger es seinen Wert speichert, also ist die Haltbarkeit einer der Faktoren, die die Funktion des Wertspeichers von Geld ausmachen, oder anders ausgedrückt: die Fähigkeit, Kaufkraft oder Wert durch die Zeit zu bewegen.
Austauschbarkeit / Fungibility
Die Austauschbarkeit der jeweiligen Geldeinheiten macht Geld erst wirklich praktisch, denn wenn jeder Einheit (z.B. Münze, Korn, Schein, Perle, etc.) ein eigener Wert zugeschrieben wird, macht dies den Austausch sehr kompliziert, da der einzelne Wert jedes Mal ermittelt werden muss und der Wert eines jeden Objekts rein subjektiver Art sein kann. Die Austauschbarkeit eliminiert die Subjektivität der Wertschätzung und misst dem Geldmittel einen objektiven Wert zu.
Also unabhängig vom jeweiligen Tauschwert einer anderen Währung wird niemand bestreiten, dass eine Goldmünze (28g) den gleichen Wert hat wie eine Goldmünze (28g). Das 1€ Stück in meiner Tasche ist genauso viel wert, wie das 1€ Stück in jedem anderen Portemonnaie (ob die Kaufkraft morgen noch die gleiche ist, steht auf einem anderen Zettel). Die Austauschbarkeit der jeweiligen Einheiten in einem gewissen Geldsystem (also Euro-Münzen im Euro-System) machen den Umgang einfacher.
Nachweisbarkeit / Provability
Hierbei handelt es sich um den relativen Aufwand, den der Empfänger betreiben muss, um sicherzustellen, dass das erhaltene Gut tatsächlich den erwarteten Spezifikationen entspricht. Dies ist natürlich immer relativ zum möglichen Risiko eines Verlusts zu betrachten. Bekomme ich im Supermarkt einen 10€-Schein als Wechselgeld, werde ich kaum einen Prüfstift aus der Tasche ziehen, weil der Aufwand nicht im Verhältnis zum möglichen Risiko steht. Allerdings benutzen Kassierer//innen im Geschäft bei Scheinen ab 50€ immer einen Prüfstift. Bei Gold fällt es einem Laien schwer, ohne großen Aufwand zu verifizieren, dass es sich um reines, echtes Gold handelt. Man vertraut im Handel z.B. dem Goldhändler, dass das Gut verifiziert und authentifiziert wurde. Beim Handel mit Kamelen spielen viele Faktoren eine Rolle, ob das Kamel nachweislich dem versprochenen Wert entspricht, welche sich nicht einfach an Ort und Stelle prüfen lassen.
Knappheit / Scarcity
Diese Charakteristik ist wahrscheinlich die wichtigste, auch wenn eine Kombination aller Eigenschaften hartes Geld erst wirklich ausmacht. Knappheit bedeutet, dass das Gut, das als Geld benutzt wird, begrenzt ist und nicht ohne weiteres vermehrt werden kann. Knappheit kann durch geographische Einschränkungen hervorgerufen werden, so ist zum Beispiel Wasser in der Wüste knapper und somit wertvoller als in Regionen, in denen es reichlich und in Fülle vorhanden ist. Steine oder Sand bieten sich nicht als Geld an, da sie überall in Fülle vorhanden sind. Das beste (und zu Tode zitierte, sorry) Beispiel sind die Rai-Steine der Yap. Sie haben lange als Geld für den Inselstaat funktioniert, da diese schwierig zu beschaffen waren und die Herstellung sehr mühselig war. Doch als Schifffahrer auftauchen, die einfach und günstig Steine beschaffen konnten, wurde diese geographische Einschränkung aufgehoben und die Steine verloren an Wert. Ein weiteres Beispiel für Knappheit ist Gold. Es erfordert viel materiellen Aufwand, Gold zu schürfen und zu raffinieren.
Universalität / Universality
Die allgemeine Akzeptanz eines Guts ist eine nicht unbedingt zu erfüllende Eigenschaft eines guten Geldes, erhöht jedoch dessen Funktionalität als weitflächig nutzbares Zahlungsmittel. Es gibt weltweit über 160 nationale Währungen, doch sind nicht alle davon gleich akzeptiert. Wenn man z.B. den südafrikanischen Rand mit US Dollars vergleicht, wird man sehen, dass der USD eine viel höhere Akzeptanz genießt, als der ZAR. Man wird wahrscheinlich selbst in asiatischen Ländern im Notfall mit USD bezahlen können, einfach weil die Handelspartner dort wissen, dass es für sie einfach ist, USD in ihre lokale Währung umzutauschen. Mit Rand wird man Probleme bekommen, da diese als Tauschobjekt von Handelspartnern keine Zustimmung genießen.
Sicherungsfähigkeit / Securability
Ein weiteres Kriterium ist die Möglichkeit, sein Geld zu verwahren, bzw. zu sichern. Auch wenn Gold ein sehr hartes Geld ist (knapp, allgemein akzeptiert, relativ transportfähig und lange haltbar), ist es vergleichsweise aufwändig, dieses zu sichern. Das gleiche gilt für Geld in Form von nationalen Währungen. Große Mengen an Bargeld sind schwierig zu transportieren und die Sicherung erfolgt in Form von gepanzerten Fahrzeugen und/oder bewaffneten Wachleuten. Bei Kamelen ist dies sogar noch schwieriger, da sie zusätzlich auch noch dazu tendieren, wegzulaufen.
Wie wir sehen können, muss ein Geld verschiedene Eigenschaften erfüllen, um als solches die eingangs erwähnten Funktionen (Zahlungsmittel, Wertspeicher und Recheneinheit) überhaupt erfüllen zu können. Alle bekannten Formen des Geldes - aktuelle und auch historische - bewegen sich auf einem Spektrum dieser verschiedenen Eigenschaften.
Ganz wichtig bei der Betrachtung dieser Kriterien sind immer die jeweiligen Umstände, denn es setzt sich immer das Mittel mit den meisten oder verhältnismäßig stärksten Kriterien durch. Nehmen wir LEGO-Steine, super leicht unterteilbar, leicht zu transportieren, leicht ersetzbar, aber absolut nicht selten. Daher als Geld unbrauchbar. Allerdings spielen die Faktoren Zeit, Ort und andere Umstände eine große Rolle. In Gefängnissen z.B. funktionieren Zigaretten als Geld sehr gut, denn anders als in der Freiheit, sind Zigaretten in Gefängnissen streng rationiert und kontrolliert, also sehr selten. Ihre kompakte Größe macht sie transportabel und eine Packung lässt sich leicht in kleinere Untereinheiten aufteilen. Der/diejenige Insass//in, die im Gefängnis allerdings viele Zigaretten anhäuft und dort ein relatives Vermögen besitzt, wird nach der Entlassung einfach eine Sporttasche voller Zigaretten haben, die in der Außenwelt einen komplett anderen Stellenwert haben. Zigaretten funktionieren nur in ihrem besonderen abgeschlossenen Ökosystem. Dies gilt auch für Rai-Steine, Glasperlen oder Muscheln.
Somit wird Geld nicht nur von natürlichen und physikalischen Grenzen, sondern auch von willkürlich erlassenen und zentral gesteuerten Regeln beeinflusst. Würde das Gefängnis mit einem Mal jedem/r Insass//in erlauben, eine unbeschränkte Menge von Zigaretten einzuführen, würden diese sofort wertlos und somit als Geld unbrauchbar.
Wenn man also das Spektrum betrachtet, auf welchem alle Formen von Geld rangieren, ist es immer sinnvoll zuerst das System festzulegen, in dem ein Geld funktionieren soll. Schaut man sich unsere heutige offene und vernetzte Welt an, so muss ein Geld auch in einer solchen funktionieren. Dies ist der Grund, warum viele Formen des Geldes mit der Zeit gescheitert sind.
Eine Handvoll Beispiele von Gütern, die als Geld benutzt werden oder wurden: Eichhörnchenpelze, Rai-Steine, Zigaretten, Gold, Diamanten, Immobilien, Salz und Vieh.
Legt man die oben aufgeführten Kriterien für ein hartes Geld, wird schnell deutlich, warum einige dieser Mittel als Geld nicht langfristig funktionieren können. Um dies bildlich darzustellen, kann man eine Tabelle erstellen und den jeweiligen Attributen einen Wert zuteilen. Ich hab dies einfach willkürlich auf einer Skala von 0-5 gemacht und man sieht dort anhand der Rangordnung, welche dieser Beispiele besser als Geld funktionieren, als andere.
Kann Bitcoin diese Attribute erfüllen?
Wie auf der Tabelle ersichtlich, erfüllt Bitcoin alle diese Kriterien vergleichsweise gut.
Transportfähigkeit: Bitcoin ist ein Peer-to-Peer Zahlungssystem, das im Internet lebt. Bitcoins existieren in der Blockchain und nur dort. Lediglich die Schlüssel, die den Zugriff auf die persönlichen bitcoins / UTXOs erlauben, müssen transportiert werden. Dies kann mit Hilfe von Software- oder Hardware-Wallets (Signiergeräten), auf Papier oder sogar im Kopf geschehen. Keine andere Form von Geld lässt sich "auswendig" merken und somit problemlos durch Raum und Zeit transportieren. Mehr dazu hier:
Austauschbarkeit: Ein bitcoin ist ein bitcoin ist ein bitcoin. Abgesehen von esoterischen Konzepten, wie der Ordinals-Theorie, sind Sats immer gleich viel Wert (nicht der Währungskurs), sodass ein Tausch von einer Menge Sats in eine gleiche Menge Sats den/die Besitzer//in immer mit dem gleichen Vermögen dastehen lässt. Es gibt keinen Sat, der mehr oder weniger wert ist, als ein weiterer Sat. Mehr dazu hier:
Überprüfbarkeit: Bitcoin wurde erfunden, um das Double-Spending-Problem im digitalen Raum zu lösen. Die Blockchain verifiziert die Gültigkeit einer jeden Transaktion. Der/die Empfänger//in einer Bitcoin-Zahlung weiß immer, dass die erhaltene Menge Bitcoin auch valide ist. Es bedarf keiner Drittpartei, keines weiteren Prozesses oder anderer Überprüfung, um sicherzustellen, dass die erhaltene Menge Bitcoin auch echt oder korrekt ist. Sobald eine Transaktion bestätigt wurde, kann man sich zu 100% sicher sein, dass man Besitzer//in von Bitcoin ist.
Haltbarkeit: Anders als physische Güter, die Verfall, Zersetzung oder Verderben ausgeliefert sind, hat Bitcoin kein Verfallsdatum. Solange das Netzwerk läuft, wird Bitcoin in seiner Form existieren. Es ist unmöglich, Bitcoin durch Fremdeinfluss (sowohl menschlicher, als auch natürlicher) zu zerstören.
Knappheit: Bitcoin ist auf 21.000.000 begrenzt. Die harte Obergrenze von Bitcoin ist von zentraler Bedeutung für sein Wertversprechen. Alle 2.099.999.997.690.000 Sats werden irgendwann existieren (oder existieren schon - je nach Betrachtungsweise) und darüber hinaus werden keine weiteren Sats produziert. Lediglich der Zugriff auf diese Sats wird über Zeit sogar abnehmen (durch Verlust der Schlüssel) und somit zu einer weiteren Verknappung beitragen.
Teilbarkeit: Wie schon oftmals erwähnt, lässt sich ein bitcoin in 100.000.000 Sats unterteilen. Diese Stückelung von Bitcoin bis zur achten Dezimalstelle verleiht eine sehr hohe Teilbarkeit. Dies gibt Bitcoin eine größere Flexibilität als herkömmliche Währungen und ermöglicht es extrem kleine Transaktionen, sogenannte Mikrotransaktionen, durchzuführen. Satoshis sind die Standardmaßeinheit und bitcoin wird oft nur zum erhöhten Verständnis und besserer Lesbarkeit benutzt. Beispielsweise zeigen fast alle Wallets und Explorer die Transaktionsgebühren in Form von Satoshis pro vByte an.
Universalität: Die allgemeine Akzeptanz von Bitcoin ist noch verhältnismäßig klein. Dies liegt allerdings nicht an Bitcoin, denn Bitcoin ist erlaubnislos und frei zugänglich. Es sind vielmehr die On-Ramps, die es potenziellen Nuter//innen bislang noch nicht so einfach machen, wie es viele gerne hätten. Da Bitcoin aber staatenlos und dezentral ist, erlaubt es jedem Interessierten den offenen Zugang.
Sicherungsfähigkeit: Die Sicherungsfähigkeit von Bitcoin ist unvergleichbar mit der anderer Gelder oder Zahlungsmittel. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Bitcoin sicher und vor allem SELBST zu verwahren. Es ist gänzlich möglich, auf Anbieter zur Verwahrung zu verzichten und Bitcoin in einer Art und Weise aufzubewahren, die es Außenstehenden so gut wie unmöglich macht, Bitcoin zu stehlen. Das gilt für die Ebene persönlicher Verwahrung. Auf Netzwerkebene ist die Sicherheit von Bitcoin vielschichtig. Transaktions-Hashing, Mining, Blockbestätigungen und Spieltheorie arbeiten alle zusammen, um Bitcoin das Netzwerk undurchdringlich zu machen.
Warum ist es trotzdem schwierig zu sagen, dass Bitcoin Geld ist?
Einige sagen, dass Bitcoin Geld ist. Andere sagen, dass es kein Geld ist. Was feststeht ist, dass das Bitcoin-Netzwerk absolut zuverlässig tut, was es tun soll. Bitcoin kann also als Geld funktionieren, da es die Kriterien sehr gut erfüllt. Bitcoin ist in erster Linie eine Datenbank, die durch ein Netzwerk abgesichert wird und überwacht, welche Einträge welchen Bitcoin-Adressen zugeordnet werden. Dies geschieht durch die Übertragung von kryptografisch verschlüsselten Textnachrichten zwischen den Netzwerkteilnehmern.
Damit ist Bitcoin immer nur Text. Auch der Code, auf dem Bitcoin basiert, ist Text. Die kryptografischen Verschlüsselungen basieren auf Text. Text ist Sprache, damit ist Bitcoin Sprache. Wie viele der genannten Beispiele von Geld, ist Bitcoin nicht in erster Linie Geld, sondern eignet sich sehr gut, als solches verwendet zu werden. Nationale Währungen, Fiat-Geld, sind in erster Linie Geld. Sie werden erlassen, produziert und kontrolliert, um Geld zu sein. Das ist bei Bitcoin anders. Damit ist Bitcoin durch Meinungsfreiheit, das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern, geschützt.
Sven Steiger
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