Lektorat: daughter_luna
Es ist nicht abstreitbar, dass der Zugang menschlicher Phänomene ein interdisziplinärer ist. Der Begriff des «Konstruktivismus» spielt dabei eine Rolle, der den Menschen in seiner Umgebung eine Wirklichkeit konstruiert. Er beschreibt eine Welt, „wie sie mir gefällt“. In der Geschichte hat sich mehrfach gezeigt, dass der Konstruktivismus in Normativität umschlägt und in eine soziologische Falle, in eine totalitäre Denke, mündet, wie wir in vielen Spielarten des Kollektivismus historisch sahen.1 Das hat auch dazu geführt, dass der Begriff der Ökonomik irrtümlich für kollektivistische Auslegungen gebraucht wurde, wie beispielsweise «Nationalökonomie» oder «Volkswirtschaftslehre». Die Folge daraus ist, dass es zu einer Abtrennung von (wissenschaftlichen) Disziplinen kommt; also nur ein Teilbereich wirtschaftlicher Phänomene betrachtet wird.2
Abtrennungen führen zu einem Zirkelschluss: Man versucht, um Dinge «modelierbar» und «einfacher» zu machen, beispielsweise Geld als Grundlage ökonomischer Zusammenhänge vorzuenthalten, somit eine Trennung zuvollziehen, dass der Mensch auf der einen Seite den Homo Oeconomicus im Modell abbildet, aber auf der anderen Seite seine Entscheidungen als Privatperson, als Vater oder Mutter, nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Ökonomik fallen. Diese Art der Präzesierung kann natürlich in bestimmten Bereichen sinnvoll sein, wenn man die Realität betrachtet, dass die Summe des Erfolgs der Arbeitsteilung, auch indiduktive Wissenschaften betrifft - also die Naturwissenschaften - die allerdings wiederum einen erblichen deduktiven Teil enthalten.2
Induktive und deduktive Methodiken
Unter einer induktiven Methode versteht man, dass man vom Einzelnen ausgehend auf das Allgemeine schließt. Diese Methode ist gekennzeichnet durch Beobachtung, Datenerhebung, Hypothese und Theorie und ist damit immer erfahrungsabhängig - aposteri. Die Theorie kann ihre Gültigkeit verlieren, sobald man ihr widerspricht. Die Forschungsergebnisse sind immer Bedeutsamkeitsurteile beziehungsweise Bewertungsurteile. Dagegen ist die deduktive Methode wesentlich für alle praktischen Wissensgebiete und sie zielt darauf ab, eine Hypothese mit einem Datenabgleich zu bestätigen oder zu widerlegen. Das heißt, die Ergebnisse treffen dann vollständig zu oder nicht. Sie ist schlussfolgernd durch ein systematischen und nachvollziehbaren Erkenntnisgewinn.3,4
Die induktive Methode hat den Vorteil, dass man skalieren kann, d. h., wenn man Fakten sammelt, unabhängig von der Interpretation dieser Fakten, dann kann man beliebig skalieren. Zum Beispiel beschreibt die Biologie zwar die Funktionsweise des (menschlichen) Körpers, aber sie kann nicht aussagen, was letztlich genau das Bewusstsein ist, das dem Arm "sagt", dass er sich bewegen soll. Induktive Wissenschaften sind davon befreit Inkonsistenzen und Widersprüche zu haben, da je feiner es wird, umso stärker werden die Bedeutsamkeitsurteile in Hinblick auf Daten, Erfahrungen, der Vergangenheit und Introspektion.2,3,5
Die induktive Methode hat auch viele Fortschritte in historischen Disziplinen gebracht, wie in den Altertumswissenschaften im alten Österreich. Das und aufgrund feudaler Strukturen führte es dazu, dass sich der Arbeitsethos auf staatsfokusierte Berufe ausbreitete und somit der Staat Herrscharen an Jungakademikern für sich gewann, obwohl die Bezahlung und Arbeitsverhältnisse schlecht waren, aber das Streben höherer Titel einem Prestige verlieh.2,3
Praxeologie und Katallaktik
Carl Menger versuchte die Österreichische Schule der Ökonomik vom Begriff der Sozialwissenschaften zu lösen, weil auch der Begriff «sozial» vielfach missbraucht wird. Menger dachte an den Begriff «Soziologie», allerdings ist dieser Begriff verbunden mit französisch, utopistischer Tradition von Sozialingenieuren. Ludwig von Mises schlug dann den Begriff der «Praxeologie» vor.2
Das wesentliche Element ist die Betrachtung der Menschen und deren Interaktionen, die komplexere gesellschaftliche Phänomene hervorbringen. Menschen sind keine Wesen, die nur unter der Methode der Naturwissenschaften eine Rolle spielen. Menschen reagieren nicht nur und sind voll determiniert, sondern sie agieren auch. Die Praxeologie zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass man Menschen so betrachtet, als wären sie wie wir, eine empathische Betrachtung. Es ist daher unplausibel Variablen zu erfinden, die uns durch interpretativer Ergebnisse vorhersagen könnten, welche menschlichen Interaktionen es geben könnte. Menschliches Verhalten ist geprägt von «Fehler machen» und «Daraus lernen».2
Die Katallaktik, als ein Teil der Praxeologie, betrachtet genau diese Interaktion von Menschen miteinander, „einen Feind zum Freund machen“.5
"Die Interaktion von Fremden ist ein bisschen abstrakter, weil sie dann Institutionen vermittelnd ist, weil wir dieses biologische Element nicht mehr zentral haben, dass wir unsere genetischen Programm ablaufen und uns ein bisschen mehr Vorhersagekraft geben, die uns dann auch manchmal täuschen kann, sondern wir haben eigentlich die größtmögliche Komplexität."2
Menschen entscheiden und reagieren, sie handeln. Dabei lernen sie, was auch andere Menschen entscheiden. Eine Win-Win-Situation im besten Fall führt zur Katallaktik. Dies ist die Grundlage, damit eine arbeits- und wissensteilige Ordnung eine Prosperität ermöglicht.
1 Blankertz, Stefan, Rothbard denken, 2021, S. 11
2 Taghizadegan, Rahim, Staatliche Bildung ist DAS Problem, Atlas Initiative für Recht und Freiheit, 2022
3 Induktive Forschung 2022
4 Deduktive Forschung, 2022
5 Tiedtke, Andreas, Der Kompass zum lebendigen Leben, 2021
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