Auf den ersten Blick scheinen ein rastafarischer Prophet aus Jamaika, ein Cypherpunk mit Hardware-Wallet und ein Hanfaktivist in Berlin wenig gemeinsam zu haben. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich ein tiefer gemeinsamer Nenner: der Widerstand gegen Unterdrückungssysteme – oder, wie es in der Rastafari-Bewegung heißt: gegen Babylon.
Ob in der religiös-spirituellen Sprache der Rastas oder in der technologisch geprägten Welt der Bitcoiner – das zentrale Motiv bleibt dasselbe: Freiheit vom System. Eine Freiheit, die nicht nur materiell, sondern auch geistig, kulturell und spirituell verstanden wird.
Rastafari und Babylon: Der ursprüngliche Widerstand
Die Rastafari-Bewegung entstand in den 1930er-Jahren auf Jamaika, als spirituelle Antwort auf Kolonialismus, Sklaverei und systematische Ausgrenzung. Babylon, so nannten Rastas das westliche Machtgefüge – bestehend aus Regierung, Militär, Kirche und Kapitalismus –, das die Menschen von ihrer afrikanischen Identität entfremdet hatte.
Rastas predigten eine Rückkehr zur „natürlichen Ordnung“, sahen Haile Selassie als göttlichen König und trugen Dreadlocks nicht aus Mode, sondern als Ausdruck von spirituellem Widerstand. Cannabis – in ihrer Sprache „ganja“ – galt als sakramentales Mittel zur Bewusstseinserweiterung und zur Verbindung mit Jah, also Gott.
Bitcoin als spirituelle Technologie?
Auch Bitcoin entstand aus dem Geist des Widerstands – nicht gegen Kolonialismus, sondern gegen eine Weltwirtschaft, die zentralisiert, manipulierbar und abhängig von politischen Machtstrukturen ist. In der Bitcoin-Philosophie ist „Babylon“ die Zentralbank, der Überwachungsstaat, die Enteignung durch Inflation.
Bitcoiner setzen auf dezentrale Selbstbestimmung, mathematische Unbestechlichkeit und ein Geldsystem, das nicht von Staaten kontrolliert wird. Was für viele ein technisches Projekt ist, hat für andere fast schon spirituelle Züge: Bitcoin als Werkzeug zur Befreiung des Individuums von systemischer Kontrolle.
Cannabis: Zwischen Heilpflanze und Symbol der Freiheit
Cannabis verbindet beide Welten: In der Rastafari-Kultur ist es ein heiliger Bestandteil der Meditation und spirituellen Praxis. Für viele Bitcoiner – oder allgemein freiheitsliebende Menschen – steht Cannabis für Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die Ablehnung von Bevormundung durch den Staat.
Mit der Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland im Jahr 2024 hat sich ein Fenster geöffnet: Was jahrzehntelang kriminalisiert wurde, wird nun vorsichtig als Teil persönlicher Freiheit akzeptiert. Doch die Geschichte zeigt: Der Umgang mit Cannabis war nie nur medizinisch oder gesundheitlich motiviert – sondern immer auch politisch. Die Rastas wussten das schon lange.
Gemeinsamer Nenner: Bewusst leben, bewusst handeln
Ob in Kingston oder Berlin, ob in Krypto-Foren oder spirituellen Zusammenkünften: Die Schnittmenge liegt im Streben nach innerer und äußerer Freiheit. Rastafari erinnert uns daran, dass Befreiung nicht nur durch Technologie geschieht, sondern durch Bewusstsein, Haltung und Würde. Bitcoin zeigt, dass echte Freiheit auch wirtschaftliche Unabhängigkeit braucht.
Beide Bewegungen sind – trotz aller Unterschiede – Ausdruck einer wachsenden globalen Suche: Wie wollen wir leben? Wem gehört unser Geist, unser Geld, unser Körper?
Grenzen & Verantwortung
Natürlich ist Vorsicht geboten: Es wäre kulturell unsensibel, sich mit Rasta-Symbolen zu schmücken, ohne ihre Geschichte zu kennen. Es wäre naiv, Bitcoin als Allheilmittel zu sehen. Und es wäre gefährlich, Cannabis rein konsumistisch zu betrachten, ohne seine kulturelle Bedeutung zu würdigen.
Wer sich diesen Themen nähert, sollte das mit Respekt, Kontextwissen und Ehrlichkeit tun – nicht aus Pose, sondern aus echter Verbindung mit dem, was diese Bewegungen antreibt.
Babylon erkennen – und überwinden
In einer Welt voller Kontrolle, Ablenkung und Entfremdung sind Bitcoin, Rastafari und Cannabis mehr als nur Technologie, Religion oder Droge. Sie sind – auf ihre Weise – Pfade zu einem bewussteren, freieren Dasein. Nicht perfekt, nicht widerspruchsfrei, aber voller Potenzial.
Wer Babylon überwinden will, muss es zuerst erkennen – und dann den Mut haben, neue Wege zu gehen. Ob über das Whitepaper von Satoshi, über Psalmen und Nyabinghi-Drums, oder über den ersten legalen Joint im eigenen Garten: Es geht um Befreiung – von außen, und von innen.

Sinautoshi
#Bitcoin only - #GetOnZero - united we fix the money (supply to 21M BTC)
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